Innovation
Weltneutheit FlemXpress
Können geplante Grossprojekte wie die Erschliessung des UNESCO-Weltnaturerbes Tektonikarena Sardona verwirklicht werden? Werden sich Gäste in Grosskabinenbahnen noch sicher fühlen? Fragen, die sich die Gemeinde Flims, die Weisse Arena Gruppe und der Seilbahnhersteller Bartholet gestellt haben. Das Ziel war von Anfang an, die eindrucksvolle Natur für Jung und Alt in allen Jahreszeiten zugänglich zu machen. Keine Einschränkungen, hoher Gästekomfort, aber trotzdem umweltverträglich und nachhaltig.
Damit dieses Projekt umgesetzt werden konnte, wurde spezifisch dafür eine innovative Technologie entwickelt. Martin Hug, heutiger Flimser Gemeindepräsident und Reto Gurtner, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats der WAG, haben gemeinsam mit Seilbahnbauer Roland Bartholet, der Flumser Bartholet Maschinenbau AG, eine passende Lösung für Flims gefunden. Das touristische Leuchtturmprojekt ist weltweit das erste seiner Art. Vollautomatisch und bedarfsabhängig transportieren die Gondeln Personen an eines von sechs verschiedenen Ziele.
Neue Technologie im Bergtourismus
Moderne Ausstattung und in die Natur integrierte Stationen
Alle 120 Kabinen sind mit zwei Handy-Ladestationen und einem Lüftungssystem, damit die Scheiben nicht anlaufen, ausgestattet. Da der FlemXpress ganzjährig in Betrieb sein soll und auch Nachtfahrten angeboten werden, werden die Gondeln zusätzlich mit einer dezenten Aussenbeleuchtung versehen. Um den Blick in die Bergwelt von Flims aus so natürlich wie möglich zu gestalten, werden die Stationen soweit wie möglich in die Landschaft integriert. Bestehende Bausubstanzen werden dabei wiederverwendet und zusätzliche Bauten werden durch heimische Ressourcen, wie Holz und Beton, erstellt.
Barrierefrei unterwegs
Egal ob mit einem Sportgerät, zu Fuss, mit Kinderwagen oder Rollstuhl – Berglandschaften und atemberaubende Ausblicke sollen niemandem verwehrt werden. Der Einstieg in eine fahrende Gondel gestaltet sich unter gewissen Umständen schwer. Eine barrierefreie Lösung gibt es in den meisten Fällen nicht. Die innovative Technik des FlemXpress erlaubt, dass die Gäste mit Gepäck, Sportgeräten, Kinderwagen und Rollstühlen ganz ohne Stress in eine stillstehende Gondel ein- und aussteigen können. Absolut uneingeschränkt. Zusätzlich müssen keine Mitarbeitenden der Bahn beim Besteigen behilflich sein. Der Perronbereich der Seilbahnstation ist zusätzlich durch Zutrittstüren abgetrennt, sodass keine Gäste in den Gefahrenbereich gelangen können. Zum ersten Mal werden kleine Gondeln so geh- sowie sehbehindertengerecht und für Familien sowie ältere Personen ohne Hektik zugänglich.
Und so geht’s:
Die Gäste wählen vor Fahrtantritt an der Station ihr gewünschtes Fahrziel aus. Die Destinationswahl per Knopfdruck an der Destinationssäule ermöglicht eine ungehinderte Fahrt ohne Umsteigen.
Eine Gondel mit dem Ziel beschriftet erscheint aus dem Stationsumlauf an der Einstiegsstelle.
Eingestiegen wird in eine stillstehende Gondel ohne Hektik.
Die intelligente Personenzuteilung mit Anzeige regelt den Einstieg in die richtige Gondel. Für eine optimale Auslastung erfasst die automatisierte Anzeige die Anzahl Fahrgäste beim Einsteigen.
Mittels Weichen wird die Gondel ohne Zwischenhalt an den Zielort gefahren. Bequem, schnell und ohne Stopps.
Und dann gilt nur noch eines: Erleben!
Natur pur
Geringerer Energieverbrauch, keine CO2-Emmissionen und Verwendung heimischer Ressourcen. Der FlemXpress fährt nur auf Abruf. Gibt es keine Gäste, fahren auch keine Gondeln auf der Strecke. Zudem werden die bestehenden Stationen wiederverwendet und mit regionalen Materialien erweitert. Dieses nachhaltige und umweltfreundliche Projekt führt den wichtigen Umweltgedanken weiter und macht Flims zu einer attraktiven Tourismusdestination.